Prozesssicherheit
Ein PLM/PDM System ist ein wichtiges Informaitonsmedium, daher muss der Qualität der enthaltenen Informationen eine erhöhte Aufmerksamkeit gelten.
Hinzu kommt die Neigung den Informationen die von einem Computer erstellt oder präsentiert werden eher zu vertrauen als den von Menschen / Kollegen erstellten.
Die Informationen und Daten die direkt im System erzeugt werden, oder von einem Anwender interaktiv im System abgelegt werden sind während dieses Vorgangs unter Beobachtung und Kontrolle durch einen Anwender.
Die Aufmerksamkeit muss den automatischen Prozessen gelten die ohne Interaktion ablaufen. Die Fehlerrate setzt sich dabei aus der Anzahl der Prozessschritte und der Prozesssicherheit der Einzelschritte zusammen.
Um zu verdeutlichen welche Auswirkungen ein ungünstiger Prozess haben kann hier ein kurzes Beispiel:
Anforderung:
Für die Weiterbearbeitung in einem nachfolgendem System sollen die Informationen von nativen Dokumente dem Anwender des Folgesystems zugänglich gemacht werden.
1. Ansatz: etwas pragmatisch und scheinbar kostengünstig da mit vorhandenen Mitteln zu realisieren ist folgender. Die Neutralformate werden zu einem bestimmten Zeitpunkt (z.B. einer Freigabe) erzeugt. Zeitgesteuert startet eine Suche um alle aktualisierten Neutralformate zu lokalisieren. Diese werden dann in einen Bereich außerhalb des PDM Systems exportiert und dokumentiert. Anhand der Dokumentation der exportierten Neutralformate wird im Folgesystem wieder Zeitgesteuert ein Import gestartet. Damit werden im Folgesystem die exportierten Neutralformate zur Verfügung gestellt.
Bewertet man nun die Prozesssicherheit der Einzelschritte ergibt sich folgendes Bild:
  • Ausgangsdatei vorhanden und aktuell: 99,5 %
  • Erzeugen des Neutralformates erfolgreich 97 %
  • Suche ergibt erwartetes Ergebnis 98 %
  • Export der gefundenen Neutralformate 97,5 %
  • Einlesen der benötigten Informationen in das Folgesystem 98 %

Die Gesamtprozesssicherheit ergibt sich daraus mit ca. 90 %

2. Ansatz: ein direkter Zugriff auf das Quellsystem aus dem Folgesystem heraus, der das entsprechende Objekt lokalisiert und über einen Viewer das native Dokument darstellt.
Da hier keine Zwischenprozesse notwendig sind, ist die Gesamtprozesssicherheit gleich der Qualität der Ausgangsdatei mit anzusetzen.
Die Gesamtprozesssicherheit liegt hier bei 99,5%

Sicher erfordert der zweite Ansatz mehr Aufwand durch eine Applikationsintegration und eventuell eine höhere Benutzerzahl des Quellsystems, aber eine Fehlerquote von 10 % ist für eine Folgebearbeitung enorm hoch und kostspielig.